Vergleich der Qualität politischer Berichterstattung in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Teilprojekt 3 ist das Herzstück der inhaltsanalytischen Qualitätsuntersuchung. Die theoretische Konzeption von Demokratie schließt den aktuellen Wandel des Demokratieverständnisses ein und erweitert das in den meisten westlichen Verfassungen realisierte liberal-repräsentative Modell um partizipatorische Ansätze. Daraus ergeben sich drei zentrale Qualitätsstandards – Relevanz, Vielfalt und Deliberation – sowie drei Kernfunktionen der Medien – Legitimation, Forum und Integration.
Um die Relevanz zu bewerten, werden vor allem die Themen und Akteure identifiziert und mit dem Input des politischen Systems (WP 2) abgeglichen. Zur Messung der Vielfalt dienen Value Frames, die zeigen, inwieweit die Vielfalt der Positionen der Parteien und unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen in der Berichterstattung repräsentiert ist. Zur Evaluation des Standards der Deliberation dienen professionelle Normen des Journalismus wie Neutralität, Sachlichkeit und Zivilität. Das Kategoriensystem orientiert sich teilweise an erprobten und bewährten Vielfaltsmessungen, um die Vergleichbarkeit zu früheren Studien herstellen zu können. Vorbild ist das seit mehreren Jahren in der Schweiz vom fög herausgegebene Jahrbuch der Qualität der Medien.
Die Stichprobe umfasst in allen drei Ländern ein breites Sample (u.a. Qualitätszeitungen, Boulevardzeitungen, öffentlich-rechtliches und privates Fernsehen, Radio und Online-Angebote). Die Analyse fokussiert auf politische Nachrichten im nationalen Kontext.